Streitereien und Konflikte ohne Ende… Erfolgreiche Konfliktbewältigung und Konfliktklärung im beruflichen und geschäftlichen Miteinander
Um als führende Kraft eines Unternehmens Konfliktsituationen im Berufs- und Geschäftsleben aber auch privat erfolgreich meistern zu können, bedarf es sozialer Kompetenzen und eines hohen Maßes an Empathie. Denn auch Mitarbeiter und Geschäftspartner sind Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen. Wer mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen vorgeht, kann zwar nicht immer Konfliktsituationen vermeiden, aber doch klären. Bereits hier lässt sich erkennen, dass Konflikte als solches nicht unbedingt negativ interpretiert werden müssen. Konstruktive und positive Konfliktklärung impliziert bereits Lösungen für ein seit längerem bestehendes Problem. So sind offensichtliche Konflikte stets nur das sichtbar gewordene Symptom und die Spitze des Eisberges einer nicht für alle optimal gelösten Situation und bedürfen einer Klärung, bei der alle Beteiligten zu Wort kommen dürfen sollten. Der Kopf einer Abteilung oder eines Unternehmens hat manchmal die Rolle eines Katalysators, der nur durch seine Anwesenheit schon einen konstruktiven Prozess in Gang setzt. Doch oft genug sind auch Führungsqualitäten gefragt, denn wenn der Kopf vorangeht, folgt der Körper meist im selben Moment.
Sowohl im Umgang mit Mitarbeitern als auch im Verhältnis zu Geschäftspartnern sollte doch Eines immer ersichtlich sein und nicht vergessen werden: Aus einer erfolgreich geklärten Konfliktsituation sollten alle Beteiligten als Sieger hervorgehen. Nur wenn aus einer Konfliktsituation eine Win-Win-Situation für die Beteiligten wird, kann von einer positiven Wende und der Bewältigung und Klärung eines Konfliktes gesprochen werden! So betrachtet, sind Konflikte Chancen zur Veränderung, ähnlich der sogenannten Wachstumsknoten beim Gras. Es sind vermeintliche Hindernisse oder Krisen, die sich als Entwicklungschancen entpuppen. Schließlich stirbt die Raupe auch nicht, wenn sie sich durch den engen Kokon quetscht, sondern sie entwickelt sich zu einem Schmetterling mit neuen Möglichkeiten, die ihr als Raupe verwehrt geblieben wären.
Wo und wie kann es zu Konfliktsituationen kommen
Immer dort, wo mehrere Menschen zusammenarbeiten, kann es zu Konflikten kommen. Warum ist dies so? Die Wahrnehmung eines Menschen hat sehr viel mit seiner Lebensgeschichte zu tun, denn der Mensch und seine Wahrnehmung werden durch seine Erfahrungen und die Interpretation seiner Erfahrungen geformt.
Ein Beispiel:
Herr X bekommt Panikattacken, wenn er Rauch wahrnimmt und ist dann nicht mehr fähig, sich auf ein Gespräch oder seine Arbeit zu konzentrieren. Er hat als Kind bei einem Brand seinen Vater verloren und reagiert noch heute, wenn auch unbewusst, auf den Geruch von Rauch.
Herr Y wiederum hat mit dem Thema Feuer und Rauch kein Problem. Er hat nie etwas Negatives im Zusammenhang mit Feuer erlebt, liebt es zu campen, zu grillen und am Lagerfeuer zu sitzen.
Sowohl Herr X als auch Herr Y können zwar Rauch als solches wahrnehmen. Beide nehmen den Rauch aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Erfahrungen jeweils gänzlich anders wahr. Er wird unbewusst von beiden sehr unterschiedlich interpretiert, woraus sich wieder jeweils völlig verschiedene Handlungsmuster ergeben können.
Doch nicht nur unsere persönliche Lebensgeschichte prägt uns. Menschen werden nämlich ebenso durch ihre Kultur, Religion und auch kulturelle und sogar geographische Herkunft geprägt, was im Grunde ebenso reichlich Konfliktmaterial bietet. So grenzt es schon fast an ein Wunder, dass es nicht öfter zu Konflikten kommt oder wir überhaupt einander verstehen. All die Erlebnisse und Prägungen, denen wir seit frühester Kindheit ausgesetzt sind, sind wie die Färbungen eines Brillenglases, durch wir dann unsere Welt wahrnehmen. Konflikte entstehen meist dadurch, dass Menschen die Situation nur durch ihre eigene Brille wahrnehmen, anstatt sie einmal mit den Augen des Anderen zu betrachten.